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Was ist ‚Software Defined Networking (SDN)‘?

    Software Defined Networking (SDN) ist ein moderner Netzwerkansatz, bei dem Software zur Steuerung und Verwaltung des Netzwerkverkehrs eingesetzt wird und nicht die herkömmlichen hardwarebasierten Netzwerkmethoden.

    Der Hauptvorteil von SDN ist die Möglichkeit, die Verwaltung von Netzwerkressourcen zu zentralisieren. Bei herkömmlichen Netzwerken hat jedes Gerät seine eigenen Steuerungs- und Verwaltungssysteme, deren Wartung zeit- und ressourcenaufwändig ist. Bei SDN ist ein zentraler Controller für die Verwaltung des gesamten Netzwerks zuständig, was den Prozess vereinfacht und eine effizientere Nutzung der Ressourcen ermöglicht.

    Ein weiterer Vorteil von SDN ist seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Software kann leichter geändert und aktualisiert werden, um veränderten Netzwerkanforderungen gerecht zu werden. Dies macht es besonders nützlich für große, komplexe Netzwerke, die regelmäßig neu konfiguriert werden müssen.

    Einsatzmöglichkeiten

    • Software Defined Data Center (SD-DC) ist ein Ansatz, bei dem die Steuerung und Verwaltung von Netzwerken in einem Datacenter durch Software gesteuert wird. Es ermöglicht die automatisierte Konfiguration und Verwaltung von Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen, die in einem Datacenter benötigt werden. SDN kommt vor allem beim Cloud Computing zum Einsatz. Da beim Cloud Computing virtualisierte Ressourcen zum Einsatz kommen, ist eine flexible und skalierbare Netzwerkinfrastruktur erforderlich.
    • Software Defined LAN (SD-LAN) ist ein Ansatz, bei dem die Steuerung und Verwaltung von LANs (Local Area Networks) durch den die automatisierte Konfiguration und Verwaltung von Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen ermöglicht wird.
    • Software Defined Access (SD-Access) ist ein Ansatz, bei dem die Steuerung und Verwaltung des Zugangs zu einem Netzwerk durch Software gesteuert wird.
    • Software Defined Wide Area Networking (SD-WAN) ist eine spezielle Form von Software Defined Networking (SDN), die sich auf die Verwaltung von Wide Area Networks (WANs) konzentriert. WANs sind Netzwerke, die sich über große geographische Distanzen erstrecken und normalerweise für die Verbindung von Standorten einer Organisation verwendet werden.

    SDN implementierungs Ansätze

    SDN stellt eine große Veränderung in der Art und Weise dar, wie Netzwerke entworfen und verwaltet werden. Es gibt verschiedene Ansätze für die Implementierung von SDN, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen:

    • Eine gängige SDN-Lösung ist das OpenFlow-Modell. Bei diesem Ansatz wird ein zentraler Controller verwendet, um den Verkehrsfluss im Netzwerk zu verwalten und Routing-Entscheidungen zu treffen (OSI Modell Layer 2 und 3). Einer der Hauptvorteile des OpenFlow-Modells ist seine Flexibilität. Es ermöglicht die Erstellung von benutzerdefinierten Regeln und Richtlinien für die Verwaltung des Netzwerkverkehrs, die bei Bedarf einfach geändert werden können.
    • Eine weitere beliebte SDN-Lösung ist das Overlay-Modell. Bei diesem Ansatz wird ein virtuelles Netzwerk auf ein bestehendes physisches Netzwerk aufgesetzt, sodass logische Netzwerkverbindungen geschaffen werden können, die von der zugrunde liegenden physischen Infrastruktur unabhängig sind (OSI Modell Layer 3 mit Tunnel). Einer der Hauptvorteile des Overlay-Modells ist seine Skalierbarkeit. Es ermöglicht die Schaffung von virtuellen Netzwerken, die bei Bedarf einfach erweitert oder verkleinert werden können, ohne dass die zugrunde liegende physische Infrastruktur neu konfiguriert werden muss.
    • Eine dritte Art von SDN-Lösung ist das Hybrid-Modell, das Elemente sowohl des OpenFlow- als auch des Overlay-Modells kombiniert. Dieser Ansatz bietet die Vorteile beider Modelle und ermöglicht die Schaffung flexibler und skalierbarer virtueller Netzwerke. Allerdings erfordert er auch eine komplexere Infrastruktur und kann schwieriger zu implementieren und zu verwalten sein.

    Welche SDN-Lösung am besten geeignet ist, hängt letztlich von der Anforderungen ab. Das OpenFlow-Modell eignet sich möglicherweise gut für Unternehmen, die ein hohes Maß an Anpassung und Kontrolle über ihren Netzwerkverkehr benötigen, während das Overlay-Modell eher für Unternehmen geeignet ist, die eine skalierbare und flexible Netzwerkinfrastruktur benötigen. Das Hybrid-Modell ist möglicherweise die beste Option für Unternehmen, die eine Kombination aus diesen beiden Funktionen benötigen.

    SDN-Lösungen

    Cisco bietet eine Reihe von SDN-Lösungen für verschiedene Anwendungsbereiche und Organisationen an:

    • Eine der Hauptlösungen von Cisco für SDN ist DNA Center (SD-LAN und SD-Access). DNA Center ist eine Netzwerkmanagement- und Automatisierungsplattform, die Sichtbarkeit und Kontrolle über das gesamte Netzwerk bietet, einschließlich sowohl physischer als auch virtueller Geräte. DNA Center bietet eine Reihe von Funktionen, darunter Netzwerkdesign und -planung, Konfigurationsmanagement, Policy-Management und Netzwanalyse. DNA Center ist so konzipiert, dass es ein einzelner Kontrollpunkt für das gesamte Netzwerk ist und damit die Verwaltung und Optimierung von Netzwerkressourcen vereinfacht.
    • Eine weitere wichtige SDN-Lösung von Cisco ist ACI (Application Centric Infrastructure) (SD-DC). ACI ist eine Infrastrukturlösung, die für die Bereitstellung von modernen, anwendungszentrierten Netzwerken entwickelt wurde. Sie bietet einen policy-basierten Ansatz für das Networking, der es ermöglicht, benutzerdefinierte Policies für das Management von Netzwerkverkehr und Sicherheit zu erstellen. ACI integriert sich auch mit einer Reihe von anderen Cisco- und Drittanbieter-Tools und -Technologien (ua. VMware, Kubernetes), was die Verwaltung und Bereitstellung von Anwendungen im Netzwerk erleichtert.
    • Ciscos Viptela (SD-WAN) bietet eine Reihe von Funktionen und Tools für die Verwaltung von WANs. Sie ermöglicht es, WANs mithilfe von zentralisierten Management-Tools zu verwalten und die Netzwerkleistung zu verbessern, indem sie den Netzwerkverkehr optimiert und die Verbindungen zwischen Standorten optimiert. Viptela bietet auch integrierte Sicherheitsfunktionen und die Möglichkeit, billigere Internetverbindungen anstelle von teureren Dedicated Leased Lines zu nutzen.

    Weitere Lösungen:

    • OpenDaylight ist eine open source Plattform, die von einer breiten Gemeinschaft von Entwicklern und Nutzern unterstützt wird. Sie bietet eine breite Palette von Funktionen und Tools für die Netzwerkverwaltung und -automatisierung.
    • NSX, das von VMware angeboten wird, ist eine Virtualisierungsplatform für Netzwerke. Sie ermöglicht die Erstellung von virtuellen Netzwerken auf top von physischen Netzwerken und bietet eine Reihe von Tools und Funktionen für die Netzwerkverwaltung und -sicherheit.
    • ONOS ist eine weitere open source Plattform für SDN, die von der Open Networking Foundation entwickelt wurde. Sie bietet eine Reihe von Funktionen und Tools für die Netzwerkverwaltung und -automatisierung, insbesondere für große und komplexe Netzwerke.
    • FlexiWAN ist eine SD-WAN Lösung, die von der gleichnamigen Firma entwickelt wurde.
    • OpenWRT: Dies ist eine Linux-basierte Firmware-Plattform für Netzwerkgeräte wie Router und Access Points. Sie bietet eine Reihe von Tools und Funktionen für die Verwaltung von WANs und kann auch als SD-WAN-Lösung eingesetzt werden.
    • VyOS und Mikrotik: VyOS ist ein Linux-basiertes Betriebssystem für Netzwerkgeräte, das auf der RouterOS-Plattform von Mikrotik aufbaut. Es bietet eine Reihe von Funktionen für die Verwaltung von WANs und kann als SD-WAN-Lösung eingesetzt werden.

    Links

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Software-defined_Networking: Dieser Wikipedia-Artikel bietet eine allgemeine Einführung in das Konzept von SDN. Er beschreibt die Idee der Zentralisierung der Steuerung und Verwaltung von Netzwerken durch Software, die Vorteile von SDN wie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, und verschiedene Ansätze für die Implementierung von SDN.
    • https://www.ip-insider.de/was-ist-software-defined-networking-sdn-a-657442/: Der Artikel von IP Insider bietet eine Einführung in das Konzept von SDN und erläutert, wie es die Art und Weise verändert, wie Netzwerke verwaltet werden. Es geht auf die Vorteile von SDN wie Zentralisierung und Flexibilität ein und beschreibt die Anwendungen von SDN in Bereichen wie Cloud Computing und SD-WAN.
    • https://opennetworking.org/sdn-definition/: Diese Seite der Open Networking Foundation bietet eine Definition von SDN und erläutert, wie es die Art und Weise verändert, wie Netzwerke verwaltet werden. Es geht auf die Vorteile von SDN wie Zentralisierung und Flexibilität ein und beschreibt die Anwendungen von SDN in Bereichen wie Cloud Computing und SD-WAN.
    • https://www.vmware.com/topics/glossary/content/software-defined-networking.html: Dieser Eintrag in dem VMware-Glossar bietet eine allgemeine Einführung in das Konzept von SDN. Hier wird die Idee der Zentralisierung der Steuerung und Verwaltung von Netzwerken durch Software, die Vorteile von SDN wie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, und verschiedene Ansätze für die Implementierung von SDN beschrieben.
    • https://www.ionos.com/digitalguide/server/know-how/software-defined-networking/: Der Artikel von IONOS bietet ebenfalls eine Einführung in das Konzept von SDN. Er geht auch auf die Herausforderungen ein, die bei der Einführung von SDN auftreten können und gibt Tipps für eine erfolgreiche Implementierung.
    • https://www.cisco.com/c/en/us/solutions/software-defined-networking/overview.html: Hier bekommt man eine Übersicht über das Konzept von SDN. Hier wird auch auf die Lösungen von Cisco für SDN eingegangen.
    • https://www.computerwoche.de/a/wie-und-warum-man-sdn-einsetzen-sollte,3552624: Dieser Artikel von Computerwoche gibt einen Überblick über die Vorteile und Anwendungen von SDN und gibt Tipps zur erfolgreichen Implementierung von SDN. Hier wird auf die Herausforderungen eingegangen, die bei der Einführung von SDN auftreten können und er gibt Empfehlungen für die Auswahl der richtigen SDN-Lösung. Er geht auch auf die Anwendungen von SDN in Bereichen wie Cloud Computing und SD-WAN ein.

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