Der Hack der Hustler’s „University“ – Wenn Ironie ein Lehrbuch braucht

    Manchmal spielt das Leben eine Satire, die selbst Monty Python übertrifft – so geschehen beim Hack von The Real World (früher bekannt als Andrew Tates Hustler’s University). Diese „Elite-Akademie“ für aufstrebende Millionäre wurde Opfer eines Hacks, der nicht nur ihren Ruf, sondern auch ihre Sicherheitsstandards auf das Niveau eines nassen Pappkartons reduzierte.

    Die „hochwertigen“ Daten

    Der Hack brachte stattliche 14 GB an Daten ans Licht. Darunter:

    • Die unglaublich wertvollen Kursinhalte, die angeblich jeden reich machen
    • Über 700.000 Nutzernamen und E-Mail-Adressen von Mitgliedern
    • Inhalte aus öffentlichen und privaten Chatrooms

    Themen wie KI-Automatisierung, Content Creation und Gesundheit wurden diskutiert – oder besser gesagt: darüber philosophiert. Natürlich durfte auch ein eigener Shitcoin namens DADDY nicht fehlen, der kürzlich um 40 % gefallen ist. Überraschung!

    Die Hacker beschrieben die Sicherheitsvorkehrungen der Plattform treffend als „lächerlich unsicher“. Falls du also Teil dieses Leaks bist, bleibt immerhin der Trost, dass du unter Have I Been Pwned prüfen kannst, ob dein „Hustle“ jetzt Teil der öffentlichen Domain ist.

    Die geleakten Daten wurden zudem auf Distributed Denial of Secrets veröffentlicht, einer Plattform, einer Non-Profit-Organisation, die gehackte Datensätze analysiert und teilt.

    50 Dollar für den „Hustle“

    Für schlappe 50 Dollar im Monat kannst du Mitglied werden – und direkt lernen, was Hustlen wirklich bedeutet. Denn spätestens, wenn dir klar wird, dass du gerade 50 Dollar in den Sand gesetzt hast, bist du bestens gerüstet, um deine eigene Universität zu gründen.

    Tates Tech-Debakel

    Besonders spannend war ein Blick unter die Haube dieser „Revolution in Online-Bildung“. Die Plattform prahlt mit einem Tech-Stack, der unter anderem TypeScript, Tailwind CSS und WebSockets umfasst. Doch das wahre Highlight ist Capacitor – bekannt dafür, schlechte Web-Apps in noch schlechtere mobile Apps zu verwandeln. Die Sign-up-App läuft auf Next.js, doch die Hauptseite basiert auf React.js.

    Ein Hauch von Revolt

    Eine 404-Seite mit dem Text „rocket“, stellte sich aber als Rust Rocket heraus, das auch für die Open-Source-Plattform Revolt genutzt wird.

    Und damit sind wir bei der nächsten Peinlichkeit: Offenbar hat Tates Entwicklerteam den Begriff „Open Source“ kreativ interpretiert – genauer gesagt als Einladung zum Diebstahl. Sie kopierten Code von Revolt und verletzten dabei deren AGPL-Lizenz. Revolt war zu dem Zeitpunkt ein Hobbyprojekt eines Teenagers. Die große „Hustler’s University“ hat es also geschafft, Software von einem Kind zu klauen. Beeindruckend.

    Die perfekte Krönung

    Zum Abschied setzten die Hacker der ganzen Farce die Krone auf: Sie stürmten den Haupt-Chatroom und fluteten ihn mit Emojis – darunter die Transgender-Flagge, feministische Symbole und Bilder von Andrew Tate in Regenbogenfarben. Das Beste daran? Der Angriff fand live während eines Rumble-Streams von Tate statt. Timing ist alles.

    Und die wahren Verlierer?

    Nicht Andrew Tate. Er wird diesen Vorfall vermutlich in einen neuen „Top-G“-Kurs umwandeln. Die echten Verlierer sind die 100.000 Absolventen, die nun nicht nur ärmer, sondern auch um ihre Daten erleichtert sind.

    Der „Hustle“ hat einmal mehr gezeigt, dass Ironie die wahre Währung im Internet ist. Ach ja – und vertraue niemals einem „Top G“.

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